Rückfälle gehören wie bei anderen Abhängigkeitserkrankungen auch zum Verlauf der Alkoholkrankheit. Daher wird bei uns ein rückfällig gewordener Gruppenbesucher behandelt wie jeder andere, der Hilfe sucht.

Themen rund um das Rückfallgeschehen werden auch ohne akuten Anlass bei den Treffen immer wieder angesprochen. Dadurch wird eine ständige Präsenz des Themas erreicht und die Wahrnehmung des Rückfalls als "Katastrophe" gemildert. Das senkt die Hemmschwelle des Betroffenen, bei einem Rückfall darüber zu berichten.

Ist der Rückfällige dazu bereit, wird in der vertrauten Umgebung der Kleingruppe das Rückfall-geschehen sowohl emotional als auch sachbezogen aufgearbeitet. In dieser Situation werden dem Betroffenen Verständnis und Respekt entgegen gebracht wie sonst auch. Er war, ist und bleibt in die Gruppe integriert.

Ausgehend vom aktuellen Fall wird über die Entstehung eines Rückfalls allgemein gesprochen. Bei Wunsch und Bedarf werden individuelle Risikofaktoren analysiert und Notfallpläne erstellt bzw. aktualisiert. So wird aus Hilfe beim Rückfall auch Rückfallprävention.

Die Gruppenmitglieder werden ermutigt, sich bei einem drohenden Rückfall rechtzeitig an eine Person ihres besonderen Vertrauens innerhalb der Gruppe zu wenden. Zu diesem Zweck werden persönliche Netzwerke innerhalb der Gruppe gefördert (z.B. Austausch von Telefonnummern, gemeinsame Freizeitaktivitäten außerhalb der Gruppe).

Bei Gefahr im Verzuge begleiten wir auch akut gefährdete oder bereits rückfällige Personen auf dem Weg zur professionellen Hilfe (z.B. zur Entgiftung). Die Vorgehensweise bei der "Quelle" in Bezug auf Rückfälle lässt sich kurz wie folgt zusammenfassen: Prävention vor Intervention.